Ausbildung im E-Handwerk - Berufe mit Zukunft!
Ausbildung im E-Handwerk - Berufe mit Zukunft!
Vom Smartphone bis zum Smart Home, von Solaranlagen bis zu Automatisierungstechnik - Die Elektronik ist aus dem modernen Leben schlicht nicht mehr wegzudenken! Doch damit auch in Zukunft alles weiter rund läuft, braucht das E-Handwerk gut ausgebildeten Nachwuchs. Wir stellen die sieben Ausbildungsberufe im E-Handwerk vor und zeigen, welche Voraussetzungen dafür erforderlich sind.
1. Was ist E-Handwerk?
Das Elektrohandwerk, kurz E-Handwerk, befasst sich der Produktion, Planung, Instandhaltung und Vernetzung elektrotechnischer Anlagen, Geräte und Systeme. Die über 21.000 Innungsfachbetriebe des E-Handwerks beschäftigen knapp eine halbe Millionen Angestellte. Diese erarbeiten für Unternehmen und private Kunden elektrotechnische Lösungen, welche die Energieeffizienz, Sicherheit, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und den Bedienungskomfort an Arbeitsplätzen und in Privathaushalten signifikant erhöhen.
2. Ausbildungen im Elektrohandwerk
Die sieben Ausbildungsberufe im E-Handwerk werden nach Fachrichtungen unterschieden und erfordern jeweils spezifische Talente und Interessen von Seiten der Auszubildenden. Je nach Fachrichtung werden andere Ausbildungsinhalte bzw. -Schwerpunkte vermittelt, die auf den Einsatz in den verschiedenartigen Arbeitsbereichen vorbereiten. Alle sieben Ausbildungen dauern in der Regel je 3,5 Jahre und erfolgen in Form einer dualen Ausbildung. Bei guten Leistungen kann die Dauer einer Ausbildung verkürzt werden. Grundvoraussetzung für die Aufnahme einer Ausbildung ist bei den allermeisten Ausbildungsbetrieben mindestens der Realschulabschluss. Die Höhe des Ausbildungsgehaltes variiert je nach Bundesland und Region im 1. Ausbildungsjahr zwischen 500 und 730 â,¬, im 2. Ausbildungsjahr zwischen 550 und 810 â,¬, im 3. Ausbildungsjahr zwischen 600 und 880 â,¬ und im 4. Ausbildungsjahr zwischen 650 und 970 â,¬. Nach der Ausbildung erhalten Gesellinnen und Gesellen ein Brutto-Gehalt zwischen 2.800 bis 3.400 â,¬.
Elektroniker/-in Energie- und Gebäudetechnik
Während der Ausbildung lernen die Auszubildenden alles rund um die Systeme der Energieversorgung und Gebäudetechnik - sowohl für Wohn- Gebäude als auch für Wirtschaftsunternehmen. Einen Schwerpunkt bildet die Fehleranalyse und -Behebung von Heizungssystemen, Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen. Der andere Fokus richtet sich auf die Planung und Installation von Antriebs-, Schalt-, Steuer- und Regeleinrichtungen und Empfangs- bzw. Breitbandkommunikationsanlagen. Dazu zählen vor allem die Implementierung von Smart-Home- und Smart-Office-Lösungen - Bereiche, die Experten zufolge zukünftig noch stärker nachgefragt werden. Das Ziel ist es, mittels elektrotechnischer Lösungen, die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen sicherer, komfortabler und energieeffizienter zu gestalten.
Voraussetzungen: Interesse an Energie- und Gebäudetechnik, handwerkliches Geschick, Organisationstalent, Planungsgeschick, logisches Denken, Freude an Bewegung, Bereitschaft zum Arbeitseinsatz an vielen Orten, Affinität zu Mathematik, Physik und technischen Schulfächern.
Elektroniker/-in Informations- und Telekommunikations-Technik
Die Ausbildung zum IT-Fachmann vermittelt einem den sicheren Umgang bei der Analyse, Konzeption, Installation, Reparatur und Modifikation von Informations- und Telekommunikationsanlagen. Im Mittelpunkt steht das Verbinden von verschiedenen elektronischen Geräten wie Computer, Fernseher und Smartphone und die Installation moderner Telefonanlagen auf Basis der Internet-Technologie. Einher mit diesen Aufgaben geht die Gewährleistung und Optimierung der Datensicherheit. Elektroniker/-in Informations- und Telekommunikations-Technik arbeiten vorwiegend bei Mobilfunkanbietern, Kabelnetzbetreibern, bei Herstellern von Büromaschinen und EDV-Anlagen, in IT-Systemhäusern und in kleinen und mittelständischen Betrieben des E-Handwerks.
Voraussetzungen: Gutes technisches Verständnis und IT-Affinität, Ausgeprägtes Interesse für Sicherheits- und Kommunikationstechnik, gute Leistungen in den Schulfächern Informatik, Physik und Mathematik.
Elektroniker/-in Maschinen und Antriebstechnik
In dieser Ausbildung erlernt man den sicheren Umgang in der Planung, Installation, Konfiguration und Üeberwachung von Produktionsanlagen, Antriebssystemen und einzelnen Maschinen. Hierzu zählen auch die Einrichtung von Fertigungsmaschinen, die Programmierung von Steuerungstechnik und die Analyse von Produktionsmaschinen per digitaler Ferndiagnose. Zentraler Ausbildungsinhalt ist die Vermittlung einer Expertise auf dem Gebiet moderner Elektromotoren und Generatoren. Das Aufgabengebiet der Maschinen und Antriebstechnik reicht von Klima- über Windkraftanlagen bis hin zu Förderbändern. Als Elektroniker/-in Maschinen und Antriebstechnik arbeitet man vorwiegend für Unternehmen aus den Bereichen Anlagen- und Elektromaschinenbau.
Voraussetzungen: Ausgeprägtes Interesse für den Aufbau von elektrotechnischen Geräten und Maschinen, handwerkliches Geschick, IT-Affinität, Planungsgeschick, analytisches Denken, gute Leistungen in technischen Schulfächern.
Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik
Dieser Ausbildungsberuf trägt der zunehmenden Bedeutung der Industrie 4.0 Rechnung. Industrie 4.0? Darunter versteht man die intelligente Vernetzung von Produktionsprozessen mittels modernster Informations- und Kommunikationstechnik im Zuge der zunehmenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Als Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik ist man zuständig für die Programmierung und Optimierung der Steuerungseinheiten von Automatisierungsanlagen und -systemen in Fabriken und Produktionsanlagen. Dies erfordert eine Expertise sowohl in elektrischen als auch in hydraulischen und pneumatischen Antriebstechnologien und im Bereich der Sensorik. Die Einsatzorte sind vorwiegend die Produktionshallen von mittelständischen und größeren Industrieunternehmen.
Voraussetzungen: Schnelle Auffassungsgabe, ausgeprägtes Interesse für Automatisierungstechnik, analytische Fähigkeiten, Experimentierfreudigkeit und Kreativität im Umgang mit neuen Problemstellungen, Geduld bei Problemlösungen, gute Leistungen in Mathematik, Physik und technischen Schulfächern.
Informationselektroniker/-in Geräte- und Systemtechnik
Während der Ausbildung werden die Anwärter in Praxis und Theorie zu echten Experten im Bereich Telekommunikationsanlagen und digitaler Informationssysteme geschult. Das Aufgabenspektrum reicht von der Installation der Medientechnik, über die Stromversorgung bis hin zu Beleuchtungssystemen. Die Steuerung und Vernetzung von Geräten zur Üebertragung und Speicherung von audiovisuellen Daten mittels Software gehört genauso zum Leistungsspektrum wie die Kundenberatung, -Betreuung und das Durchführen von Verkaufsgesprächen.
Voraussetzungen: Bereitschaft zu regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen, Affinität zu neuen Medientechniken, ausgeprägtes Technik-Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen, gute Leistungen in Mathematik, kommunikatives Wesen und gutes Ausdrucksvermögen.
Informationselektroniker/-in Bürosystemtechnik
Als Informationselektroniker/-in Bürosystemtechnik sorgt man dafür, dass die Büros der beauftragenden Unternehmen durch modernste Technologien und deren Verknüpfung fit für die Zukunft werden. Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem Beruf auf der Fehleranalyse, Montage, Installation, Vernetzung und Wartung moderner Bürogeräte und -systeme. Dazu zählen nicht nur Drucker, Computer, Kopierer, sondern auch die Digitalisierung von Dokumenten, elektronische Türschlösser und die elektronische Zeiterfassung und vieles mehr. Es geht auch darum, Hardware und Software optimal aufeinander abzustimmen. Arbeitsbereiche sind vorwiegend Medienhäuser, Bürosystem-Hersteller, elektrotechnischer Einzelhandel und IT-Unternehmen.
Voraussetzungen: Freude an direktem Kundenkontakt, Bereitschaft viel unterwegs zu sein, schnelle Auffassungsgabe, ausgeprägtes Interesse für Bürotechnik, analytische Fähigkeiten, Kreativität im Umgang mit neuen Problemstellungen, gute Leistungen in technischen Schulfächern.
Systemelektroniker/ -in
Als Systemelektroniker/-in ist man zuständig für die Fertigung einzelner elektronischer Komponenten, die man zugleich in größeren Systemen miteinander verknüpft. Dafür braucht man Know-how in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik, Hydraulik und Mechanik. Ob in Betrieben mit Mess-, Steuer- und Regelungssystemen, in Betrieben des Maschinen- und Anlagenbaus oder bei Computerherstellern - als Systemelektroniker hat man stets die Produktionsanlagen im Auge und greift ein, wenn diese nicht mehr fehlerfrei funktionieren oder sorgt dafür, dass diese noch effektiver und damit produktiver arbeiten. Man berät Kunden hinsichtlich der Optimierung von Fertigungsanlagen und sorgt dafür, dass bei allen Eingriffen und Änderungen die Normen und Vorschriften erfüllt werden.
Voraussetzungen: Freude an direktem Kundenkontakt, Interesse am Programmieren, Auge fürs Ganze und fürs Detail, schnelle Auffassungsgabe, ausgeprägtes Interesse für Systemelektronik, analytische Fähigkeiten, Kreativität im Umgang mit neuen Problemstellungen, gute Leistungen in Informatik, Mathematik, Physik und technischen Schulfächern, Englischkenntnisse von Vorteil.
3. Technologischer Wandel erfordert stetige Weiterbildung
Die Elektroniker des E-Handwerks hantieren tagtäglich mit neuen technologischen Lösungen. Wer sich für einen Beruf im Elektrohandwerk entscheidet, sollte daher grundsätzlich bereit sein, seinen Wissensstand das ganze Berufsleben immer wieder zu erweitern. Ansonsten droht man über kurz oder lang den Anschluss zu verlieren. Denn die Technik erneuert sich immer schneller! So haben sich beispielsweise die Arbeitsanforderungen an Elektroniker/-innen im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik mit der Einführung des elektronischen Haushaltszählers anstelle des einfachen Stromzählers grundlegend geändert. Denn die elektronischen Haushaltszähler lassen sich nunmehr mit Smart-Home-Anwendungen verknüpfen und bilden somit die Basis für ein modernes Energiemanagement.
4. Zukunftsaussichten
Die Zukunftsperspektiven für Auszubildende im E-Handwerk stellen sich als vergleichsweise gut dar. Grund dafür ist das Wachstum der gesamten IT- und Elektrotechnik-Branche - befeuert von der fortschreitenden Digitalisierung von Wirtschaftsunternehmen und Privathaushalten, der zunehmenden Bedeutung des Internets der Dinge und der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0). Bei letzterem nehmen die Automatisierungstechnologien und die Sensorik Schlüsselrollen ein. Viele Betriebe des E-Handwerks haben Probleme qualifiziertes Fachpersonal zu gewinnen - Stichwort: Fachkräftemangel. Daher haben Interessierte bei entsprechender Qualifikation gute Aussichten einen Ausbildungsplatz zu ergattern.