Betriebliche Ausbildungen / Duales System


Theorie und Praxis

In Deutschland gibt es verschiedene Wege, eine Ausbildung in einem Beruf aufzunehmen. Die bekannteste und auch beliebteste Möglichkeit ist aber die betriebliche Ausbildung. Denn sie verbindet die Theorie mit der Praxis.

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Wenn ein Ausbildungsberuf einer Ausbildungsordnung folgt, dann ist er staatlich anerkannt. Das bedeutet er ist im ganzen Bundesgebiet einheitlich geordnet, hat eine offizielle Bezeichnung und auch die Länge der Ausbildung, sowie inhaltliche und zeitliche Strukturierung sind festgelegt. Insgesamt gibt es rund 350 solcher staatlich anerkannten Berufsausbildungen in Deutschland.

Trotzdem gibt es verschiedene Möglichkeiten einen Beruf zu erlernen. In Deutschland wird vor allem in schulischer und betrieblicher Ausbildung unterschieden. Letztere soll hier etwas genauer unter die Lupe genommen werden.


Betriebliche Ausbildung - Was ist das?

Die betriebliche Ausbildung wird auch als duales System bezeichnet. Das bedeutet, dass die Ausbildung nicht nur an einer Berufsschule statt findet, so wie bei der schulischen Ausbildung, sondern auch in einem Betrieb. Sie gehört neben dem Studium zu den wichtigsten Ausbildungsarten. Der große Vorteil: Auszubildende lernen nicht nur die theoretischen Grundlagen, sondern machen gleichzeitig praktische Erfahrungen.

In der Regel dauert eine betriebliche Ausbildung drei Jahre. Auszubildende mit Abitur, sehr guten Noten oder anderen speziellen Vorkenntnissen können aber auch auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Ein Schulabschluss ist keine verpflichtende Voraussetzung. Allerdings werden Schulabgänger und meist auch mit guten Noten von den Betrieben bevorzugt.  Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit später in dem Ausbildungsbetrieb weiter zu arbeiten. Allerdings ist der Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet seinen Azubi zu übernehmen.

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Grafik: BIBB

Praxis

Bei einer betrieblichen Ausbildung muss man sich zunächst bei einem Betrieb bewerben. Denn das duale System setzt voraus, dass der Azubi einen Arbeitsplatz hat. In der Regel sind das Ausbildungsbetriebe, die erfahrene Meister und Ausbildungsleiter haben. Diese führen den Auszubildenden schrittweise in die verschiedenen Arbeitstechniken ein.

Neben den praktischen Erfahrungen hat die betriebliche Ausbildung noch einen weiteren Vorteil: Der Azubi bekommt für seine Arbeit eine Vergütung. Die fällt je nach Art der Ausbildung anders aus und erhöht sich mit der Zahl der Lehrjahre. Trotzdem gelten für den Azubi im dualen System spezielle Arbeitsbedingungen. Er darf zum Beispiel nur eine bestimmte Stundenanzahl arbeiten und keine Nacht- oder Sonderschichten übernehmen.


Theorie

Parallel zur Ausbildung im Betrieb besucht der Azubi im dualen System die Berufsschule. Hier werden allgemeine Fächer, wie Deutsch und Mathe unterrichtet aber auch berufsspezifische Grundlagen vermittelt. Der Unterricht kann an ein bis zwei Tagen in der Woche stattfinden oder in Blöcken für ein bis zwei Wochen. Der Besuch der Berufsschule ist Pflicht und der Betrieb muss seinen Azubi für diese Zeit freistellen.  Es führt also kein Weg um die Theorie herum.

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