Berufsfachschulen


Ausbildung auf der Schulbank: Berufsfachschulen

Ausbildungen für Berufe im Dienstleistungsbereich oder Sozial- und Gesundheitswesen führen oft nicht in den Betrieb - wie bei dualen Ausbildungen - sondern auf die Schulbank, nämlich die der Berufsfachschulen. Praxis aber gibt es trotzdem.

berufsfachschulen

Berufsfachschulen sind Schulen, an denen in Vollzeitunterricht eine mindestens einjährige Ausbildung absolviert werden kann. Und zwar eine Berufsausbildung oder berufliche Erstausbildung. Das heißt an Berufsfachschulen werden die fachlichen Inhalte eines Ausbildungsberufes gelehrt und auf den Berufsabschluss vorbereitet. Die Dauer der berufsschulischen Ausbildung, die Voraussetzungen, die es für den Besuch braucht und die Organisation des Schulalltages richten sich nach dem jeweiligen Ausbildungsberuf. Geregelt sind die Ausbildungen durch Landes- oder Bundesrecht.

Üebrigens weisen Berufsfachschulen einen Frauenanteil von siebzig Prozent auf und werden also besonders viel von weiblichen Auszubildenden besucht.   


Nur Theorie an Berufsfachschulen?

Wer eine Ausbildung an einer der Berufsfachschulen absolviert, der verzichtet keinesfalls auf praktische Anteile während der Ausbildung. Viele dieser Ausbildungsberufe - zum Beispiel der des Erziehers - ist ohne praktische Erfahrung auch kaum vorstellbar. Für die Praxiserfahrungen und praktische Ausbildung sorgen darum fest eingeplante Praktika. So kann es sein, dass in manchen Ausbildungsjahren nur ein- oder zweimal die Woche tatsächlich die Schulbank der Berufsfachschulen gedrückt wird und die restlichen Tage beispielsweise im Kindergarten verbracht werden.

Welche Abschlüsse gibt es an Berufsfachschulen?

An Berufsfachschulen lassen sich staatlich anerkannte Abschlüsse erwerben. Das sind solche, die deutschlandweit einheitlich geregelt und durch das Berufsbildungsgesetzt festgelegt sind. Zum anderen gibt es die Schulberufe nach Landesrecht. Diese unterstehen dann den Kultusministerien der einzelnen Bundesländer. Die Anzahl solcher Schulberufe nimmt seit Jahren stark zu. Grundsätzlich gibt es Berufsfachschulen sowohl in öffentlicher als auch in privater Trägerschaft.


Welche Ausbildungen gibt es an Berufsfachschulen?

Berufsfachschulen gibt es für die unterschiedlichsten Ausbildungsberufe. Am häufigsten bei den Ausbildungen an Berufsfachschulen, die nicht bundeseinheitlich geregelt sind, sind Ausbildungen im Dienstleistungsbereich. Also für sogenannte sach- oder personenbezogene Dienstleistungen. Ein Beispiel: technische Assistenz für Informatik ist hier unter den ersten Plätzen.

Das Sozial- und Gesundheitswesen hat seine Auszubildenden ebenfalls überwiegend an den Berufsfachschulen. Viele soziale, erziehende, heilende oder therapeutische Berufe können an Berufsfachschulen erlernt werden. Dazu gehören Erzieher, Heilerzieher, Alten- oder Krankenpfleger, Sozialpädagogische Assistenz, Logopäden oder Kinderkrankenschwester.

Auf der Internetseite Kursnet der Bundesagentur für Arbeit sind alle Ausbildungen an Berufsfachschulen verzeichnet.  

Wird die Ausbildung an Berufsfachschulen auch bezahlt?

Während Azubis in dualen Ausbildungen vom Betrieb monatliche Ausbildungsvergütungen erhalten, fallen diese bei schulischen Ausbildungen weg. Eine schulische Ausbildung ist deshalb nicht ganz billig. Denn statt eine Ausbildungsvergütung zu erhalten, können bei schulischen Ausbildungen noch Kosten durch monatliche Schulgebühren entstehen. Besonders gute Schüler, denen große finanzielle Sprünge nicht möglich sind, können sich durch ein Stipendium den Wunschberuf durch eine schulische Ausbildung erfüllen. Je nach Organisation oder Verein, die das Stipendium vergeben, sind unterschiedliche Bedingungen zu erfüllen. Ansonsten gibt es bei schulischen Ausbildungen an Berufsfachschulen grundsätzlich die Möglichkeit BAföG zu beantragen.

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